WIG/TIG
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WIG Schweißen
Das Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG)
ist ein Schweißverfahren mit Schutzgas, bei dem eine nichtabschmelzende Elektrode aus reinem oder legiertem Wolfram verwendet wird. Es ist besonders geeignet, wenn Du legierte Stähle oder Leichtmetalle verwenden möchtest.
Das WIG-Schweißen wird oft auch TIG-Schweißen genannt.
So funktioniert das WIG-Schweißen:
Beim Wolfram-Inertgas-Schweißen (WIG) kommt eine nichtabschmelzende Elektrode aus reinem oder
legiertem Wolfram zum Einsatz.
Inerte Gase wie Argon, Helium oder deren Gemische schützen den Lichtbogen, der frei zwischen der Elektrode und dem Werkstück brennt.
Bei Verwendung von hochlegierten Stählen werden auch Argon-Wasserstoff-Mischungen eingesetzt. Dadurch kann die Produktivität erheblich erhöht werden. Welcher Schweißzusatz verwendet wird, hängt von der Art des Schweißens ab: Beim manuellen Schweißen kommt ein Schweißstab zum Einsatz. Beim mechanischen Schweißen wird hingegen Schweißdraht stromlos zugeführt.
Das WIG-Schweißverfahren ist besonders bei legierten Stählen und Leichtmetallen empfehlenswert sowie beim Wurzelschweißen an unlegierten bzw. niedriglegierten Stählen.
Standardmäßig kann Argon 4.6 zum WIG-Schweißen eingesetzt werden.
WIG-Schweißgase
Argon 4.6
(Erfüllt die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 14175: I1)
Anwendungen:
- Inertes Schutzgas zum WIG- und MIG-Schweißen und als Wurzelschutz
- Keine chemische Reaktion mit dem Schweißgut sowie gute Zündeigenschaften
- Als Schutzgas für alle Laserschweißanwendungen geeignet, sofern nicht aufgrund von auftretender
Plasmaabschirmung ungeeignet
- Hauptkomponente der meisten Schweißschutzgasgemische
- Schutzgas beim Glühen von Metallen
- Als Spülgas zur Reinigung von Metallschmelzen
Schweißen von:
Alle schweißgeeigneten Metalle mit Ausnahme besonders gasempfindlicher Werkstoffe, wie Titan, Tantal, Niob u. a..
Argon 5.0
(Erfüllt die Anforderungen der Norm DIN EN ISO 14175: I1)
- Inertes Schutzgas zum WIG- und MIG-Schweißen und als Wurzelschutz
- Keine chemische Reaktion mit dem Schweißgut, gute Zündeigenschaften
- Als Schutzgas für alle Laserschweißanwendungen geeignet, sofern nicht aufgrund von auftretender Plasmaabschirmung ungeeignet
- Schutzgas für alle Vorgänge, die schon durch Spuren von reaktionsfähigen Gasen gestört werden
- Diffusionsvorgänge in der Fertigung von Halbleitern und dünnen Schichten
- Für Gasentladungs- und Glühlampen
- Als Schutzgas beim Abfunken von Stählen und anderen metallischen Proben zur Aufnahme und Auswertung des Spektrums
- Als Trägergas in der Gaschromatographie
- Für Sonderzwecke in der Meßtechnik, Forschung und Entwicklung
Schweißen von:
Alle schweißgeeigneten Metalle, zusätzlich auch gasempfindliche Werkstoffe wie Titan, Tantal, Niob u. a.
Formiergase (Zum Beispiel: 95 % Stickstoff (N2) und 5 % Wasserstoff (H2)
werden hauptsächlich als Schutzgas zur Vermeidung von Oxidationen an Schweißnahtwurzeln und an Lötstellen, beim Schweißen von hochlegierten, CrNi Stählen, Kesselstählen, rostbeständigen Stählen, Rohrprofilen, Flachprofilen, beim Glühen und Härten sowie beim Löten eingesetzt. Durch den Stickstoffanteil werden die Zündgrenzen im Vergleich zu reinem Wasserstoff begrenzt oder ausgeschlossen. Die im Formiergas enthaltenen Wasserstoffanteile verhindern durch Reduktion das entstehen von Metalloxiden. Formiergase werden dann eingesetzt, wenn die Wurzelschweißnaht nach dem Schweißvorgang nicht mehr oder nur schwer zugänglich ist. Das kalte Schutzgas hilft auch bei der Formung der Wurzelrückseite mit. Daher der Name Formiergas. Zudem findet Formiergas Einsatz bei der Lecksuche und Dichtheitsprüfung.
Hinweis Steigender Wasserstoffanteil ergibt eine höhere Reduktionswirkung. Gemische mit einen Wasserstoffanteil > 10 Vol.-% müssen abgefackelt werden. Wurzelschutzgase mit einem Wasserstoffgehalt ab 4% können in Verbindung mit Luft oder Sauerstoff zündfähige Gemische bilden.
Hinweis Steigender Wasserstoffanteil ergibt eine höhere Reduktionswirkung. Gemische mit einen Wasserstoffanteil > 10 Vol.-% müssen abgefackelt werden. Wurzelschutzgase mit einem Wasserstoffgehalt ab 4% können in Verbindung mit Luft oder Sauerstoff zündfähige Gemische bilden.
Hier noch eine Zusammenfassung von Mischgasen zum WIG-Schweißen
WIG-Elektroden
Welche Schweißelektrode verwendest Du am besten zum WIG schweißen?
Zu einen kommt es auf die Aufgabe an und zum anderen auf das persönliche Handling.Die Dicke der Wolframelektrode ist abhängig vom zu bearbeitenden Material. Die Legierung der Elektrode hat ebenfalls Einfluss auf die Stabilität, bzw. Langlebigkeit der Elektrode.
Welche Spitzenform die Elektrode bekommt ist abhängig von dem Werkstoff, der zu bearbeiten ist.
Wie berechne ich den Durchmesser von Schweißelektroden?
Unabhängig vom verwendeten Material gilt folgender Praxiswert: Materialstärke x 0,5 + 1,0 mm = Elektroden-/StabdurchmesserBeispiel:
Für ein Blech mit 3 mm Stärke wird folgender Wert berechnet:
Für ein Blech mit 3 mm Stärke wird folgender Wert berechnet:
3 mm x 0,5 = 1,5 mm + 1,0 mm = 2,5 mm Durchmesser des Schweißzusatzes
Bei ungeraden Werten ist die nächstmögliche Größe sinnvoll.
Als Einstiegswert eignet er sich der Wert in jeden Fall.Bei ungeraden Werten ist die nächstmögliche Größe sinnvoll.
WIG-Elektroden Farbkennzeichnung
WIG-Elektroden Eigenschaften
WIG-Elektroden wann welcher Durchmesser
WIG-Elektroden passender Strom zum Durchmesser
WIG Schweißdraht
Der universelle für Stahl
WIG Schweißdraht Werkstoffnummer: 1.5125 WSG2 ( EN ISO 636-A: W 46 5 3Si1 )
zum Schweißen von Verbindungen an unlegierten und niedriglegierten allgemeinen Baustählen, Rohrstählen und Feinkornbaustählen bis S420N. Diese Schweißdrähte werden sehr häufig für die verschiedensten Anwendungsgebiete universal eingesetzt. Zum Beispiel im Kesselbau, Behälterbau, Maschinenbau und Fahrzeugbau.
Für folgende Grundwekstoffe geeignet:
(Stahl und Rohrverbindungen aus unlegiertem oder niedriglegiertem Stahl)
S185-E360 ; S235JR - S355JR ; S235J0-S355J0 ; S235J2 - S355J2
S275N - S420N ; S275NL - S420NL ; S275M - S420M ; S275ML - S420ML
P275N - P355N ; P275NL1 - P355NL1 ; P275NL2 - P355NL2
P355M - P420M ; P355ML2 - P420ML2 ; P355Q ; P355QL1
Für nichtrostende Stähle (CrNi)
WIG Schweißdraht Werkstoffnummer: 1.4316 V2A ( EN ISO 14343-A: W 19 9 LSi )
zum Schweißen von handelsüblichem, allgemeinem Edelstahl der Qualität VA - V2A. Gängige Grundwerkstoffe sind zum Beispiel die Werkstoffnummern 1.4301 und 1.4306. Es handelt sich um einen hochlegierten Draht zum Schweißen von Verbindungen an austenitischen Chrom Nickel Stählen mit besonders niedriegem Kohlenstoffgehalt.
Für folgende Grundwerkstoffe geeignet:
1.4301 - X 5 CrNi 18 10
1.4303 - X 5 CrNi 18 12
1.4306 - X 2 CrNi 19 11 / X 7 Cr 14
1.4308 - G-X 6 CrNi 18 9
1.4310 - X 12 CrNi 17 7
1.4311 - X 7 CrAl 13
1.4319 - X 5 CrNi 18 7
1.4541 - X 6 CrNiTi 18 10
1.4550 - X 6 CrNiNb 18 10
1.4552 - G-X 5 CrNiNb 18 9
WIG Schweißdraht Werkstoffnummer: 1.4430 V4A ( EN ISO 14343-A: W 19 12 3 LSi )
Die Schweißstäbe sind vielseitig einsetzbar im Bereich VA - V2A - V4A und lassen sich sehr einfach verarbeiten. Geeignet für Schweißungen an kaltzähen, nichtrostenden austenitischen Stählen. Beispiele: Lebensmittelindustrie, Textilindustrie, Geländer in Schwimmbädern.
Für folgende Grundwerkstoffe geeignet:
1.4401 - X 5 CrNiMo 17 12 2
1.4404 - X 2 CrNiMo 17 13 2
1.4406 - X 2 CrNiMoN 17 12 2
1.4408 - G-X 6 CrNiMo 18 10
1.4420 - X 5 CrNiMo 18 11
1.4429 - X 2 CrNiMo 17 13 3
1.4435 - X 2 CrNiMo 18 14 3
1.4571 - X 6 CrNiMo 19 12
1.4573 - X 10 CrNiMTi 18 12
1.4581 - G-X 5 CrNiMoNb 18 10
Für Kupferlegierungen und elektrolytisch verzinkten Blechen
WIG Schweißdraht Werkstoffnummer: 2.1461 W-CuSi-3 ( EN ISO 24373: S-Cu 6560 ) oder (CuSi3Mn1)
Für Kupfer Legierungen, Werkstoffe auf Cu- Basis
Karroserie- und Kraftfahrzeugbau (Automobilindustrie).. Verzinkte Stahlbleche sowie artgleiche Kupfer-Silizium und Kupfer-Mangan-Legierungen, wie z.B. CuSi2Mn oder CuSi3Mn
Der Schweißdraht besteht aus einer Kupfer-Silizium- Legierung zum Schweißen von Kupfer-Zink Legierungen.
Besonders niedriger Schmelzpunkt. Beim Schweißen an einer verzinkten Oberfläche bleibt der Korrosionsschutz weitestgehend erhalten. Dieser Schweißdraht wird sehr häufig im Karosserie- und Fahrzeugbau eingesetzt. Dieser Schweißdraht ist auch geeignet für Auftragsschweißungen an Gußeisen und un- oder niedriglegierten Stählen.
Beim WIG Schweißen sollte darauf geachtet werden, dem Lichtbogen eine möglichst hohe Menge an Schweißzusatz einzubringen. Das Schweißbad sollte möglichst schmal gehalten werden. Die Wärmeeinbringung sollte so gering wie möglich gehalten werden.
Werkstücke ab ca. 3,0 mm Stärke sollten auf ca. +300°C vorgewärmt werden. Werkstücke ab einer Stärke von ca. 15,0mm sollten auf ca. +500°C vorgewärmt werden. Ein Flussmittel ist normalerweise nicht notwendig.
Für Aluminium und Aluminiumlegierungen
WIG Schweißdraht Werkstoffnummer: 3.3556 SG AlMg5 ( EN ISO 18273: S Al 5356 (AlMg5Cr A)
Der Schweißzusatz AlMg-5 deckt eine hohe Bandbreite an verschiedenen Aluminium Grundwerkstoffen ab und ist vielseitig einsetzbar. Bei größeren Werkstücken und Wanddicken sollte das Werkstück auf +80°C bis +150°C vorgewärmt werden.
Für folgende Grundwerkstoffe geeignet:
AlMgSi I - 3.2315
AlMgSi 0,5 - 3.3206
AlMgSi 0,7 - 3.3210
AlMg I SiCu - 3.3211
AlMg 3 - 3.3535
AlMg 2,7 Mn - 3.3537
AlMg 4 Mn - 3.3545
AlMg 5 - 3.3555
AlZn 4,5 Mg I - 3.4335
G- AlMg 5 Si - 3.3261
G-AlMg 3 - 3.3541
G-AlMg 5 - 3.3561
G-AlMg 3 Si
WIG Schweißdraht Werkstoffnummer: 3.2245 AlSi5 ( EN ISO 18273: S Al 4043 (AlSi5 A)
AlSi-5 Schweißdrähte sind geeignet zum Schweißen von Artverschiedenen Al-Legierungen untereinander (Mischverbindung Artverschiedener Al-Werkstoffe)
Größere Werkstücke und Wanddicken mit einer Stärke über 15 mm sollten auf +150°C-200°C vorgewärmt werden. Bei aushärtbaren Legierungen soll die Schweißnaht nicht in die mechanisch hoch- beanspruchte Zone liegen.
Für folgende Grundwerkstoffe geeignet:
AlMgSi I - 3.2315
AlSi5 - 3.2345
AlMgSi 0,5 - 3.3206
AlMgSi 0,7 - 3.3210
AlMg I SiCu - 3.3211
G-AlSi 6 Cu 4 - 3.2151