MIG/MAG Kurse Esslingen und Stuttgart
Bei den MIG- und MAG-Schweißverfahren kommen unterschiedliche Schutzgase zum Einsatz.
Metall-Inert-Gase (MIG) sind reaktionsarme Gase oder Gasgemische. Dieses Verfahren wird bei Stählen (MIG-Löten) und Nichteisen (NE)-Metallen verwendet, wie zum Beispiel Kupfer, Aluminium und Aluminiumlegierungen.
Metall-Aktiv-Gase (MAG) sind aktive Gase oder Gasgemische. Dieses Verfahren wird bei Stählen und rostfreien Stählen oder Edelstählen eingesetzt.
So funktionieren diese Verfahren:
MIG- und MAG-Schweißverfahren arbeiten jeweils mit abschmelzender Drahtelektrode. Es wird Massiv- oder Fülldraht verwendet und Schutzgas. Beim MIG-Schweißverfahren kommen inerte Gase wie Argon, Helium oder ihre Gemische zum Einsatze. Das MAG-Schweißen mit aktiven Gasen teilt sich dagegen noch einmal in das MAGC-Verfahren mit Kohlendioxid (C02) und das MAGM-Verfahren mit einem Gemisch aus Argon mit Kohlendioxid und/oder Sauerstoff auf. Um die Produktivität zu erhöhen, wird Argon auch durch Heliumanteile ersetzt.
Du schweißt mit dem Lichtbogen aus flüssigem, abschmelzendem Metall.
Den Lichtbogen, der dabei entsteht, kannst Du einstellen (Tropfenübergang) und damit dein Schweißergebnis beeinflussen.
Die Lichtbogentemperaturen liegen etwa zwischen 3700° C beim Lichtbogenhandschweißen und um 15700° C beim Metall-Schutzgasschweißen. Während der Lichtbogen brennt, herrscht am Pluspol (Anode) gegenüber dem Minuspol (Katode) eine um 200-500° C höhere Temperatur. Ursache dafür ist: die am Minuspol austretenden Elektronen verbrauchen Energie beim Verlassen des Werkstoffes, die mit hoher Geschwindigkeit auf den Pluspol auftreffenden Elektronen geben ihre Bewegungsenergie ab.
Die einfache Darstellung eines Schweißgerätes zum MIG/MAG-Schweißen
Folgende Lichtbogenarten werden unterschieden:
Kurzlichtbogen, Impulslichtbogen, Übergangslichtbogen, Sprühlichtbogen
Die Schutzgase
Welches Gas wird beim MAG Schweißen benötigt?
Beim MAG Schweißen - kurz für Metallschweißen mit aktiven Gasen - werden Gasgemische aus Argon (Ar), Kohlenstoffdioxid (CO2) und/oder Sauerstoff (O2) als Schutzgas verwendet.
Stahl (unlegiert, Baustahl usw.) wird z.B. mit einem Gemisch aus Argon 82% (Ar), Kohlenstoffdioxid 18% (CO2) geschweißt. Handelsübleiche Flaschen 10-50 Lieter.
Edelstähle (CrNi) werden zum Beispiel mit Kohlenstoffdioxid (CO2) mit 2,5% und der Rest (Ar) Argon geschweißt. Zum Beispiel Gasgemisch Z nach ISO 14175: ArHeHC 30/2/0,05.
Es werden auch Gemische mit einem geringen Wasserstoffanteil im Argon verwendet. Zum Beispiel Gasgemisch M11 nach ISO 14175: Bestandteile CO2, H2, He, Rest Ar.
Es können aber auch Mischungen mit Argon und 1-3% Sauerstoff, oder Argon mit 2,5% Stickstoff verwendet werden.
(Quelle: www.edelstahlshop.com )
(Quelle: www.linde-gas.de)
Welches Gas wird beim MIG Schweißen benötigt?
Beim MIG-Schweißen - kurz für Metallschweißen mit inerten d.h. inaktiven Gasen - wird häufig reines Argon oder auch reines Helium ( He) bzw. eine Mischung dieser Schutzgase verwendet. Der Vorteil dieser Gase ist, dass sie nicht mit anderen Stoffen reagieren.
Die Zusatzwerkstoffe (Schweißdraht)
Zum Schweißen brauchst Du Schweißdraht (Zusatzwerkstoff)
Das Gute vorweg: Für die meisten Anwendungen im Hobby, Kunst- oder Metallbaubereich gibt es ein paar Drahtsorten, die am meisten benutzt werden. Diese sind hier erklärt.
MAG Schweißen unlegierter oder niedriglegierter Stahl:
SG2 Werkstoffnummer 1.5125 (G3Si1 nach EN ISO 440) ist geeignet für Stahlsorten bis einschließlich S420 oder X42.
SG3 Werkstoffnummer 1.5130 (G4Si1, nach EN ISO 440) ist geeignet für Stahlsorten bis einschließlich S460 oder S460M (L).
Ein- und mehrlagiges Schweißen von unlegiertem und niedriglegiertem Stahl, von C-Mn-Stahl und von feinkörnigem Stahl ist mit beiden Drähten möglich..
Diese Schweißdrähte werden vorwiegend im Metallrahmenbau, im Industriemaschinenbau, in der chemischen Industrie, in der Kesselindustrie, in der Rohrherstellung, im Rahmen- und Anlagenbau verwendet. Durch den hohen Si- und Mn-Gehalt im SG3 werden die mechanischen Eigenschaften verbessert. Kurz: Der Unterschied zwischen dem SG2 und SG3 Draht liegt in der Kerbschlagarbeit. Das heißt, der SG3 Schweißdraht hat eine höhere mechanische Eigenschaft als der SG2 Schweißdraht.
Beim Schweißen merkt man keinen Unerschied.
MAG Schweißen von Nichtrostenden Stählen oder Edelstählen (CrNi Stähle):
Werkstoffnummer 1.4316 (V2A) für nichtrostenden austenitischen Chrom-Nickelstählen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt.
Wichtige Anwendungsbereiche: In der Industrie z.B. bei der Herstellung von Chemischen Apparaten-, Edelstahlbehältern, Textil- Zelluloseindustrie Apparaten, Färbereibetrieben u.v.a.. Und natürlich im Möbelbau.
Werkstoffnummer 1.4576 (V4A) für Verbindungen nichtrostender, säurefester, hitzebeständiger Stähle und artgleiche.
Z.B. beim verschweissen von ferritischen 13%-Chromstählen. Gute Beständigkeit gegen allgemeine und interkristalline Korrosion. Hohe Resistenz bei Chlorid- und Lochfrasskorrosion
Werkstoffnummer 1.4370 für Artverschiedene Stähle (Schwarz-Weiß-Verbindungen), hoch kohlenstoffhaltige und schwer schweißbare Stähle.
Wichtigste Anwendungsbereiche
Schweißen zähharter abriebbeständiger Auftragungen auf Maschinenteilen aus Baustahl, Stahlguss oder Manganhartstahl, z. B. Rollen, Laufflächen, Raupenketten, Laufräder, Kollergänge, Baggerteile, Förderschnecken, Walzenbrecher, Schlaghämmer, Walzwerksführungen, Nocken, Spannbacken, Prallbacken, Mischerarme, Ambosse.
MIG Schweißen Aluminium:
Werkstoffnummer 3.3556 o.ä. (AlMg5) (AWS A.5-10: ER 5356), (EN ISO 18273: S AI 5356) Zum Schweißen üblicher Aluminium-Bleche, Flachmaterial, Rohre oder Formrohre. Wird auch im Karosseriebereich oft verwendet.Schweißdraht aus Aluminium-Magnesium-Legierung zum MIG-Schweißen von AlMg-Legierungen.
Das Schweißgut zeichnet sich durch ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit an Seeluft aus. Größere Werkstücke und Bleche über 15,00 mm Dicke auf + 150 °C vorwärmen.
Anwendungsbereiche: Aluminium-Magnesium-Legierungen, zum Beispiel:
AlMg 1 (3.3315), AlMg 3 (3.3535), AlMg 5 (3.3555), AlMgSi 1 (3.2315)
Werkstoffnummer 3.2585 (AlSi12) (AWS A.5-10: ER 4047, (EN ISO 18273: S Al 4047) Drahtelektrode aus Aluminium-Silizium-Legierung zum MIG-Schweißen von AlSi-Legierungen.
Anwendungsbereiche :Aluminium-Gusslegierungen, bis ca. 12 % Si, z. B. G-AlSi 10 Mg (3.2381), G-AlSi 12 (3.2581).